Einheit der visuellen Gegensätze
Versuch zur Dialektik des Sehens
ed.ko. verlag, Stuttgart, 1982
ISBN 3-922836-27-5, 25 Euro
(vergriffen) Restexemplare: info(a)atelier-stankowski.de
Die Bilder sind der Versuch, einen Aspekt der Dialektik - die Durchdringung der Gegensätze - sichtbar zu machen.
»Die gegenwärtige Zeit, die ungewöhnlich reich an plötzlichen Krisen und scharfen Widersprüchen ist, bietet mehr als genug Material für ein tieferes Verständnis der grundlegenden Gedanken und Methoden materialistischer Dialektik. Solch eine Beteiligung kann diese Grundsätze zum wesentlichen Bestandteil von einem selbst machen, einem Instrument des Denkens für den täglichen Gebrauch.« August Thalheimer
Jede Darstellungsebene hat ihre eigene Ausdehnung. Sie ist nicht einfach auf eine andere Ebene zu übertragen. So die sprachliche auf die visuelle.
Die Kulturen kennen ganz unterschiedliche Worte für die Ebene der Musik: Wo wir von »hohen und tiefen« Tönen sprechen, sprechen Menschen in Zentralafrika von »dünn und dick«, manche westafrikanischen Völker auch von »klein und groß«. Die Chinesen nennen es »klar und trüb« und die alten Griechen sprachen von »scharf und schwer«.
Die Sprache hat Worte, welche Gegensätze aufheben: wie etwa biegen für krumm-gerade, dämmern für hell-dunkel, krempeln für innen – außen, stülpen für positiv – negativ, schleifen für spitz – stumpf, heben für oben – unten, schütten für leer – voll, kippen für waagerecht – senkrecht. Es sind Verben, Tätigkeitswörter, die Veränderung bedeuten.
Nebenbei: Werden Tätigkeitswörter klein und Hauptwörter groß geschrieben, weil diese den Besitz bezeichnen?
Die Kulturen kennen ganz unterschiedliche Worte für die Ebene der Musik: Wo wir von »hohen und tiefen« Tönen sprechen, sprechen Menschen in Zentralafrika von »dünn und dick«, manche westafrikanischen Völker auch von »klein und groß«. Die Chinesen nennen es »klar und trüb« und die alten Griechen sprachen von »scharf und schwer«.
Die Sprache hat Worte, welche Gegensätze aufheben: wie etwa biegen für krumm-gerade, dämmern für hell-dunkel, krempeln für innen – außen, stülpen für positiv – negativ, schleifen für spitz – stumpf, heben für oben – unten, schütten für leer – voll, kippen für waagerecht – senkrecht. Es sind Verben, Tätigkeitswörter, die Veränderung bedeuten.
Nebenbei: Werden Tätigkeitswörter klein und Hauptwörter groß geschrieben, weil diese den Besitz bezeichnen?
Ausgangspunkt sind die visuellen Gegensätze, sprachlich ausgedrückt als: groß-klein, dick-dünn, lang-kurz, rund-eckig, schmal-breit, krumm-gerade, spitz-stumpf, linear-flächig, viel-wenig, ganz-geteilt, eng-weit, leer-voll, gleichmäßig-ungleichmäßig, symmetrisch-asymmetrisch, zentral-dezentral, durchsichtig-undurchsichtig, sichtbar-unsichtbar, positiv-negativ, stracks-indirekt, schwarz-weiß, hell-dunkel, matt-glänzend, rechts-links, oben-unten, vorne-hinten, innen-außen, über-unter, tief-hoch, drauf-drunter, waagerecht-senkrecht, steil-flach, schräg-gerade, weit-nah, ab-an, stehen-fließen, vor-zurück, ...-...
Diese Gegensatzpaare sind teilweise untereinander fließend. Sie entsprechen der Banbreite von menschlichen Erfahrungen.